Eine Bemerkung vorab: Wir sind keine zertifizierte Bio oder Öko-Imkerei, daher dürfen und wollen wir unseren Honig nicht "Bio" nennen. Die Bezeichnung "Bio"-Honig ist nach meiner Meinung (MT) eh in vielerlei Hinsicht irreführend oder zumindest wenig aussagekräftig. Sie sagt nämlich nichts über die Qualität des Honigs aus, wie rein oder natürlich er ist. Es geht oftmals vielmehr um eine so genannte ökologisch biologische Bienenhaltung, die vielfach über deren Haltung, Pflege, Behandlung und Nutzung definiert ist. Das ist auch Inhalt der Richtlinien zur Bienenhaltung der verschiedenen Bio-Verbände (Bioland, Naturland und Demeter) [3].
Auch kann niemand (auch kein "Bio"-Imker) garantieren, dass seine Bienen ausschließlich ökologisch bewirtschaftete oder nicht bewirtschaftete Naturlandflächen, sogenannte Ödland Flächen, befliegen.
Die Bienen fliegen eh wohin sie wollen
Wie wir arbeiten
Nichts desto trotz arbeiten wir nach bestem Wissen und Gewissen an einer ökologisch möglichst ausgewogenen Bienenhaltung und Honigproduktion, bei der nicht nur biologische sondern auch regionale und nachhaltige Aspekte eine wichtige Rolle spielen.
Wir achten beispielsweise auf eine nachhaltige, biologische und den Lebensmittelvorschriften gerecht werdende Arbeitsweise zur Bienenhaltung und zur Produktion von qualitativ hochwertigem und möglichst rückstandsfreiem Honig.
Wichtig im Sinne der Nachhaltigkeit ist auch der kurze Transportweg zum Verbraucher.
Wir bemühen uns um eine möglichst naturnahe Bienenhaltung, deren Pflege, Nutzung und Behandlung. Dabei steht nicht die maximale Honigerzeugung im Vordergrund. Natürlich entnehmen wir den Bienenstöcken einen Teil des Honigs, den die Bienen als Winterfutter eingetragen haben. Vom eingetragenen (bzw. aus eingetragenem Nektar produzierten) Honig benötigen die Bienen knapp 60% für den laufenden Betrieb, also zum Heizen der Behausung, Aufzucht des Nachwuchses, für Wachsproduktion, als Flugbenzin. Gut 40% sind als Wintervorrat gedacht. Tatsächlich werden aber nur rund 18% für den Wintervorrat gebraucht. Der Rest ist tatsächlich überflüssig und wird nicht benötigt. In einem guten Jahr können von insgesamt etwa 140kg erzeugtem Honig ca. 35 kg geerntet werden, ohne den Bienen etwas anzutun [5]. Und sollten die Bienen doch einmal mehr Honig selbst benötigen, füttern wir im Herbst mit Stärkesirup nach. Die Bienen sollen ja in jedem Fall gut über den Winter kommen.
Wir halten unsere Bienen nicht in Kunststoffbehausungen oder Bienenstöcken mit chemisch bedenklichen Schutzanstrichen, sondern in Bienenstöcken aus Holz die ausschließlich mit unbedenklichen Naturfarben gestrichen sind.
Unsere Bienen bauen ihre Waben nicht auf Kunststoffmittelwänden, sondern entweder völlig frei oder auf rückstandfreien Wachsmittelwänden. Die Bienen bauen einen Großteil ihrer Brut- und Honigwaben selbst, mit ihrem eigenen Wachs. Honig von besonderer Qualität kann nur in Wachs höchster Qualität entstehen. Mehr zum Thema Wachs...
Wir hindern unsere Königinnen nicht daran zu schwärmen, indem wir ihre Flügel beschneiden. Derart beschnittene Königinnen können nicht mehr fliegen, also auch nicht mit dem Großteil des Volkes abschwärmen. Wir verwenden andere, aber aufwändigere Methoden um das Schwärmen möglichst zu unterbinden. So werden die Völker in der schwarmintensiven Zeit häufig kontrolliert und bei Bedarf durch die Bildung von Ablegern von der Schwarmlust abzubringen. Aus den Ablegern bilden wir neue Jungvölker, die wir entweder selbst zu neuen Völkern "großziehen", sie an interessierte Kollegen abgeben oder aber im Herbst mit schwächelnden schrumpfenden Völkern wieder vereinigen. Damit kommen wir den Bienen bei ihrem Vermehrungs- bzw. Arterhaltungstrieb (was ja der biologische Sinn des Schwärmens ist) entgegen.
Die künstliche Befruchtung von Königinnen ist nicht unsere Sache. Daher kaufen wir auch solche Königinnen nicht zu. Wir versuchen vielmehr Königinnen auf natürliche Weise, am jeweiligen Standort, aus ihrem eigenen Potential heraus entstehen zu lassen. Wir wollen Völker haben, die an unsere Standortlagen und kleinklimatischen Verhältnisse optimal angepasst sind und zudem sanftmütig sind. Auch wir werden nicht gerne gestochen.
Ein wesentlicher Faktor, der in den letzten Jahren zum vielzitierten Bienensterben beigetragen hat, und der auch ein Grund dafür ist, dass die Honigbiene ohne den Menschen nicht überlebensfähig wäre, ist die Varroa Milbe, die Ende der 1960er Jahre aus Asien eingeschleppt wurde und heute in jedem Bienenvolk zu finden ist.
Wir lehnen grundsätzlich alle chemischen milbentötenden Wirkstoffe der Industrie (Akarizide) ab, denn diese sind fettlöslich und reichern sich im Wachs der Waben an. Sie belasten die Bienen, deren Brut, den eingelagerten Honig in den Waben und damit auch den Verbraucher.
Neben rein organische Säuren die auch im Stoffwechselkreislauf der Bienen vorkommen (Ameisen, Milch- und Oxalsäure) helfen wir den Bienen vor allem durch biotechnische Verfahren wie z.B. Brutentnahme. Die organischen Säuren sind nicht fettlöslich (gehen also nicht ins Wachs) sondern sind wasserlöslich. Da sie also theoretisch in den Honig gehen könnten, werden sie nur nach der letzten Honigernte im Sommer oder bei Jungvölkern eingesetzt, die eh erst im darauffolgenden Jahr Honig geben. Bei richtiger Anwendung belasten diese organischen Säuren also weder die Bienen noch die Bienenprodukte.
Mehr zu unseren Varroa-Bekämpfungsstrategien...
Bio-Honig aus dem Ausland.
Haben Sie schon einmal nachgesehen, was da auf dem Honigglas steht? Da eine Herkunftsbezeichnung gesetzlich vorgeschrieben ist, steht auf vielen (nicht nur den billigeren!) Honigen "Honig aus EU und Nicht-EU-Ländern). Was heißt das eigentlich? Ich finde, das bedeutet nichts anderes, als "Honig vom Planet Erde". Woher der Honig tatsächlich stammt, wissen Sie somit aber nicht. Was Sie sich aber denken können, ist, dass der Honig einen weiten Transportweg hinter sich hat. Wie nachhaltig oder ökologisch das ist, soll sich jeder selbst überlegen. (Weitere Gedanken dazu unter: Warum Honig beim lokalen Imker kaufen
Bio oder nicht Bio - Entscheiden Sie selbst
Ist der Honig, den Sie bei uns kaufen nun "bio" oder nicht? Entscheiden Sie selbst.
Nährwerte
Die neue Pflicht zur Angabe der Nährwerte gilt zwar nicht für Honig vom lokalen Imker. Dennoch geben wir hier einige Anhaltswerte (noch mehr Info hier):
Durchschnittliche Nährwerte je 100 g
Energiegehalt: 1383 kJ / 326 kcal
Fett 0 g
Davon gesättigte Fettsäuren 0g
Kohlenhydrate 81 g
Davon Zucker 75 g
Eiweiß 0,4 g
Salz 0 g
Quellennachweis hier
Mönchengladbach